die eierlegende Wollmilchsau?

Chip: Adoleszenz und Verhalten

der Kastrations-Chip beim Rüden

 

 

Viele Rüdenbesitzer überlegen sich, ob eine Kastration die Lösung für das Zusammenleben mit ihrem Kromfohrländer sein kann.

 

Es gibt immer noch Tierärzte, die Frühkastrationen durchführen und die vorschnell zur Kastration raten.

 

Informieren Sie sich bitte im Vorfeld sehr gut. Es gilt Vieles zu beachten.

 

 

 

Sexuell motivierte Verhaltensweise
Eine Kastration kann helfen, wenn der Rüde sehr triebig ist, dadurch eine vergrößerte Prostata hat oder aus dem Garten ausbüxt und zu seinen läufigen Hundefreundinnen rennt.

 

Gesundheitliche Indikation
Eine Kastration hilft bei Cystinurie, die Erkrankung kommt zum Erliegen.

 

Gesundheitliche Indikation
Eine Kastration hilft bei Anal-Tumoren, bedingt durch den Testosteronabfall werden die Tumore viel weniger forciert.

 

 

 

Eine Kastration hat einen Einfluss auf die Sexualhormone -  der Rüde ist nicht mehr zeugungsfähig.

Eine Kastration beeinflusst NUR die sexuell motivierte Verhaltensweise - nur diese!

 

Eine Kastration hilft nicht! bei jagdlichen Themen, bei Agression gegenüber Hunden und/oder Menschen, bei Leinenagression, Territorialverhalten und "für mehr pauschale "Ruhe"".

 

 

 

Die Adoleszenz (die Zeit der Entwicklungsphase zwischen der Geschlechtsreife und dem Erwachsensein) kann sehr fordernd sein, für Mensch und Hund.

 

Der Kromfohrländer zählt zu den eher "Spät-Entwicklern", so mit ca. 2,5 Jahren ist bei ihm oft erst von einer Reifung im Sinne von: jetzt ist er erwachsen - zu rechnen.

 

Das Hirn braucht die Sexualhormone, um reifen zu können.

 

Wird in der Zeit der Adoleszenz der Kastrationschip gesetzt (um mal zu schauen, wie der Rüde sich dann benimmt) - dann stoppt! die Hirnreifung und verbleibt auf dem Stand eines Teenies... (auch die körperliche Entwicklung wird gestoppt!)

 

Es gibt derzeit noch keine wissenschaftlichen Studien, die belegen können, dass der Reifeprozess final abgebrochen wird.
Verhaltensforscher gehen aber davon aus.

 

Die geistige Entwicklung punkto Reifung wird nach dem Chip nicht fortgesetzt!

 

Sie kappen also bei einem Rüden in der Entwicklung einen ganz wichtigen Prozess, er bleibt zu einem gewissen Grad infantil, auch wenn er nach dem Chip-Wirkungsende intakt bleibt.

 

 

 

Der Beipackzettel des Kastrations-Chips weist darauf hin:

 

 

"Die chirurgische oder medikamentöse Kastration kann unerwartete Folgen für das Aggressionsverhalten (Besserung oder Verschlechterung) haben.
Rüden mit soziopathischen Störungen und mit Episoden intraspezifischer (Hund zu Hund) und/oder interspezifischer (Hund zu anderer Spezies) Aggression sollten daher weder chirurgisch noch mittels Implantat kastriert werden."

(Zitat Suprelorin® 4,7 mg ad us. vet., Implantat, Beipackzettel)

 

 

 

Soziopathisch? Benennt eine Verhaltensweise, die eine mangelhafte Impulskontrolle beeinhaltet, verbunden mit einer aggressiven Reaktion auf das innerartliche Gegenüber, im Falle des Hundes auch gegenüber Menschen.

 

Ups - erkennen Sie da ihren "Teenie-Rüden" wieder? Dann bitte: nicht chipen!

 

Die Unsicherheit des Kromfohrländers fußt u.a. im mangelndem Selbst-bewusstsein - wird dem Rüden das Mutmachhormon genommen, kann er erst recht unsicher werden und dann wird er auch das bisher schon negative Verhalten verstärkt zeigen.

 

 

in der Ruhe liegt die Kraft!
in der Ruhe liegt die Kraft!

Es ist also alles nicht so einfach und der Kastrations-Chip ist nicht der Heilsbringer, der den Rüdenbesitzer und den Rüden stressfrei durch die Adoleszenz bringt.

 

Hier helfen nur Vertrauen auf das bis zur Pubertät erlernte, Geduld, Konsequenz, Nachsicht und viel Training, damit der heranwachsende Rüde Erfahrun-gen machen kann.

 

Er soll in seinem Tempo lernen können und er braucht Zeit, um zu reifen.

 

 

Das Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht.

 

Hier müssen Sie durch - beide. Auch wenn das ein plakativer Satz ist, der sooooo oft zu Unrecht gesagt wird. Aber hier: so isses...

 

 

Wer beim Rüden im Erwachsenenalter den Chip setzen möchte, beachtet bitte den Hinweis zum Zusammenhang mit der Cystinurie.

 

 

Und wer im Erwachsenenalter die Kastration durch OP in Betracht zieht, informiert sich bitte hier.