Katarakt bei Kromfohrländern
Die Katarakt ist eine der Erkrankungen, die nachweislich in der Rasse der Kromfohrländer auftritt. Erkrankt der Hund an der hereditären Katarakt, erblindet er auf einem oder auf beiden Augen.
Bei der hereditäre Katarakt handelt es sich um eine erbliche Form des grauen Stars, nach bisherigem Wissenstand liegt bei dieser Erkrankung ein autosomal-rezessiver Erbgang vor.
Wichtig zu wissen ist, dass auch nicht an grauem Star erkrankte Zuchttiere Trägertiere sein können und die Krankheit an ihre Nachkommen weitergeben können.
Bei vielen Kromfohrländern tritt die Erkrankung auf, ohne dass es der Besitzer anfangs bemerkt, die bei anderen Rassen sichtbare Trübung der Linse ist nicht vorhanden. Das macht das Erkennen der hereditären Katarakt so schwer für den Laien.
Wichtig zu wissen ist auch, dass bei den Kromfohrländern eine Besonderheit im Augenwachstum vorliegt.
Untersucht man Kromfohrländerwelpen im Alter von acht Wochen, findet der Augenarzt oft eine Verdichtung der Linse. Sie gleicht einer Katarakt, ist aber oftmals keine. Die Verdichtung verwächst
sich während des Wachstums des Welpens, dies ist eine Eigenart der Rasse der Kromfohrländer.
Im Verein für rauhaarige Kromfohrländer e.V. (VRK) wird jeder Hund vor dem Zuchteinsatz auf Katarakt untersucht. Das Ergebnis muss zeitnah vor dem Deckeinsatz vorliegen (Befund nicht älter als 6 Monate). Eine Erkrankung ist jederzeit möglich, mit dieser Vorsorgeuntersuchung kann aber vor einem Deckakt festgestellt werden, ob der Hund neu betroffen ist oder nicht. Bei mehreren Deckakten im Verlauf der Jahre wird die DOK-Untersuchung jeweils neu gemacht.
Alle Kromfohrländer aus dem VRK-Einkreuzprojekt werden 2x gesichtet, einmal mit ca. 18-24 Monaten und einmal mit 5 Jahren. Zur zweiten Sichtung wird eine DOK-Augenuntersuchung vorgelegt.
Die Augenuntersuchung ist eine schmerzlose Angelegenheit.
Der Facharzt untersucht beide Augen erst "ohne Atropintropfen". Danach wird in beide Augen ein Atropinmittel getropft, welches die Linse erweitert. Ungefähr eine halbe Stunde wird gewartet und
danach kann der Facharzt die Augen nochmals untersuchen.
Das einzig "unangenehme" ist die Erweiterung der Linse, die auch nach der Untersuchung noch mehrere Stunden anhält.
Es empfiehlt sich daher, nicht unmittelbar nach dem Augenarzt-Termin sich lange im gleissenden Sonnenlicht aufzuhalten, der Hund kann sich mit den erweiterten Linsen nicht gegen die
Sonneneinstrahlung schützen, es blendet ihn.
Der VRK verlangt von seinen Züchtern eine Untersuchung von einem Augenfacharzt, der dem DOK angeschlossen ist, dem sogenannten "Dortmunder Kreis".
Das gewährleistet eine einheitliche Untersuchung mit jederzeit nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen durchgeführten Methoden.
Somit ist sicher gestellt, dass ein Hund aus der aktuellen Zucht ausgeschlossen werden kann, falls er an Katarakt erkrankt.
Da die hereditäre Katarakt jederzeit auftreten kann, sind wiederholende Untersuchungen nötig, um züchterische Schlüsse ziehen zu können.
Im Verein Rauhaarige Kromfohrländer (VRK)
ist eine DOK-Augenuntersuchung auf Katarakt
vor einem Zuchteinsatz Pflicht.
Nur Hunde mit einem freien Befund werden zur Zucht eingesetzt.
Der freie Befund darf zum Deckzeitpunkt
nicht älter als 6 Monate sein.