Mischlinge im Einkreuzprojekt?

warum?


Wenn man sich die Geschichte des Kromfohrländers anschaut, stellt man fest, dass die Verpaarung zwischen der Foxterrierhündin Fifi und dem von Frau Schleifenbaum aufgenommenen Griffon Vendeen Rüden Peter, schon eine Mischlingszucht war.
Denn Peter war sicherlich nicht reinrassig, denn die Welpen zeigten keine phänotypischen Merkmale wie sie beim Griffon zu erwarten gewesen wären ( z.B. die typischen Griffonohren oder den ausgeprägten Hinterhauptstachel).


Dennoch zeigten sich die Welpen vom Aussehen her sehr einheitlich und der eigentlich zu erwartende Jagdtrieb war nur sehr schwach ausgeprägt. Frau Schleifenbaum war begeistert von ihrem Nachwuchs und begann darauf hinzuarbeiten, dass ihre Hunde als neue Rasse anerkannt wurden, was ihr 1955 auch gelang.

 

Die Rasse der Kromfohrländer fußt auf drei Ausgangstieren, die Zucht der Kromfohrländer begann als mit einer Inzucht und das Problem zieht sich bis heute durch diese Rasse.

 

Bedingt durch den hohen Inzuchtgrad hat die Rasse der Kromfohrländer einen viel zu hohen Anteil an erkrankten Hunden und auch das Wesen hat gelitten, viele Charaktereigenschaften der Kromfohrländer sind im Alltag problematisch.

Für den VRK ist klar, das Einkreuzprojekt ist nötig, frisches Blut tut Not, der Genpool braucht eine Erweiterung. Einkreuzen ist bei den Kromfohrländern kein neues Thema, bereits Frau Schleifenbaum kreuzte wieder einen Foxterrier in die Kromfohrländer ein.

Steht man heute vor der Frage welche reinrassigen Hunde man beim Kromfohrländer einkreuzen könnte, stellt man fest, das die phänotypisch passenden Hunde, also bärtig und möglichst braun/weiß, einen ausgeprägten Jagdtrieb besitzen, welcher beim Kromfohrländer nicht erwünscht ist. Auch sind die typischen Terriereigenschaften beim Kromfohrländer nicht zu finden und es darf auch kein Ziel sein, diese wieder in die Rasse einzubringen.

Dagegen trifft man mit viel Glück auf  Mischlinge, die zum Typ des Kromfohrländers passen. Rauhaarig, möglichst braun/weiss und mit einem freundlichem Wesen, eignen sich diese geliebten Familienhunde durchaus, um den Genpool des Kromfohrländers zu erweitern.

Diese Hunde werden von ihren Familien geschätzt, weil sie ein tolles Wesen haben und ihre Eigenschaften, wie z.B. ihre Größe und Sozialverhalten gut in die Familie passen. 


Sicher sind bei dem Nachwuchs kleine Varietäten zu erwarten. Vielleicht sind die Ohren etwas größer oder die Scheckung fehlt, das Stockmaß ist etwas höher oder auch niedriger, doch da es immer Hunde mit gutem Wesen sind, kann man sich mit den kleinen äußerlichen Abweichungen in der ersten Generation durchaus anfreunden.

Man hat ja den Standard des Kromfohrländers vor Augen und kann durch gezielte Anpaarungen in die gewünschte Richtung gehen. Wichtig ist dass der Genpool erweitert und das Wesen stabilisiert wird.

Und ist es der Stammbaum, der den meisten Hundefreunden wichtig ist?

Oder ist es nicht vielmehr das Wesen, welches überzeugt? Zusammen mit der  passenden Größe des Familienmitglieds, die Kinderfreundlichkeit, der fehlende Jagdtrieb oder ein anpassungsfähiger Charakter?
 
Viele Hundebesitzer entscheiden sich bewusst für einen Mischling, zum einen, weil sie vielleicht mit einem reinrassigen Vertreter schon gesundheitliche Probleme erlebt haben, oder aber, weil sie ein Unikat möchten - einen Hund der eben nicht auf dem ersten Blick einer Rasse zugeordnet werden kann.


Vielen Besitzern von reinrassigen Kromfohrländern geht es übrigens ähnlich, werden sie doch oft gefragt, was für ein frech aussehender Mischling sie denn begleitet...

Oft wird gesagt, dass man über die Abstammung der Tiere, gerade in Bezug auf die Gesundheit, nichts weiß, aber das ist bei vielen Rassehunden ähnlich. Man hat zwar einen Stammbaum, aber dadurch hat man trotzdem nicht unbedingt die Daten wie es im Wesen und der Gesundheit um die Verwandtschaft steht.

Wenn wir also einen für die VRK Ziele passenden Mischling finden, was leider nicht sehr einfach ist, ist es nicht irgendein Mix.

Es ist ein Hund der viele Ansprüche erfüllen muss. Die Rauhaarigkeit, möglichst in braun/weiß wird voraus gesetzt, er muss in der Größe passen, ein freundliches umgängliches Wesen haben und keinen Jagdtrieb besitzen.

Dieser Hund, der seiner Familie täglich viel Freude bereitet, eignet sich für das Einkreuzprojekt des VRK.

Wenn nun auch die gesundheitlichen Untersuchungen positiv ausfallen, kann man sich glücklich schätzen, diesen tollen Hund für die Erweiterung des Genpools der Kromfohrländer gefunden zu haben.
Den Standard immer vor Augen wird es uns gelingen, den Kromfohrländer wieder auf eine breitere Basis zu stellen und diese liebenswerte und einzigartige Rasse auch in Zukunft züchten zu können.




 

anschaulich: hier mehr zum "Ergebnis" des Einkreuzprojektes des VRK...